Thematik: Zerstörungsfrei messen. Messungen und fachgerechte Beurteilung

Elektronische Oberflächenfeuchtemessungen im Elektrizitätsverfahren

Für die Messung der Oberflächenfeuchte von Bauteilen werden so genannte elektronische Messgeräte, wie z. B. das Gerät GANN Hydronette RTU mit der Oberflächen-Messsonde B 60 verwendet. Die ablesbaren Skaleneinheiten (Digits) können anhand von Referenzwerten des Geräteherstellers zur orientierenden Beurteilung der Materialfeuchte herangezogen werden. Die digitale Anzeige weist den Relativ-Messwert aus, der sich nicht unmittelbar in den tatsächlichen Wert des Feuchtegehaltes der jeweiligen Baustoffe umrechnen lässt.

Im Überwiegenden werden solche Messverfahren bei Leitungswasserschäden und sonstigen Baufeuchteschäden sowie Materialfeuchtebestimmungen eingesetzt. Gemäß Herstellerangabe gelten folgende Referenzwerte als gesichert:

Bei Anzeigen über 130 Digits ist, je nach Rohdichte, schon mit beginnenden Flüssigwasservorkommen zu rechnen. Die Anzeigen (Digits) stehen in Abhängigkeit zur Material Rohdichte. Zur Beurteilung der Feuchte eines bestimmten Materials ist also die Kenntnis seiner Rohrdichte erforderlich.

Diese Messmethode eignet sich sehr gut zur Suche nach erhöhter Feuchte und zur Feststellung von deren Ausdehnungen an unverkleideten Wänden. Es handelt sich hierbei lediglich um relative Orientierungswerte mit erheblicher Ungenauigkeit. Deshalb sind Vergleichsmessungen an trockenen Bereichen zuvor zu empfehlen.

Elektronische Feuchtemessungen von Baustoffen im Mikrowellen-Verfahren

Das Ergebnis der elektronischen Feuchtemessung kann nach oben verfälscht werden, wenn sich in den Kapillarporen des Mauerwerkes Salze aus einer vorangegangenen Belastung eingelagert haben. Ein solcher Fall bei Versalzungen kann immer augenscheinlich und visuell erkannt werden. Es empfiehlt sich hier, wenn es möglich ist, so genannte elektronische Feuchtemessungen von Baustoffen im Mikrowellen-Verfahren durchzuführen. Dies bedeutet nicht, dass bei mehrfachen Referenzen kein Annäherungsergebnis erreicht werden kann.

Im Mauerwerk eingelagerte Salzkristalle führen zu einer hygroskopischen Wasseraufnahme, d.h. sie lagern Wassermolekühle aus der Raumluft an und dadurch steigt der Feuchtegehalt des Baustoffs. Da Luftfeuchte in der Regel immer als verfügbar vorausgesetzt werden kann, ist es insbesondere bei porösen Bauteilen sehr unwahrscheinlich, dass extrem hohe Geräte-Messwerte ausschließlich auf der Anwesenheit von Salzen bei ansonsten völliger Abwesenheit von Feuchte beruhen. Einige Vergleichsversuche zwischen dem elektronischen Messverfahren und der gravimetrischen Feuchtebestimmung haben dies bestätigt. Bei so genannten Mikrowellen-Handmessgeräten können eingelagerte Salze im Baustoff wegen der hohen Frequenz des Gerätes nicht nachteilig als Auswirkungen wahrgenommen werden. Bei verputzten Wänden kann nach dem Entfernen der Putzschicht der Feuchtegehalt des Mauerwerkes sehr präzise bestimmt werden, unabhängig von der Anwesenheit von Salzen.

Feuchtebestimmung von Baustoffen mit dem CM-Verfahren

Für die mobile Feuchtebestimmung von mineralischen Baustoffen ist das CM-Verfahren mit dem CM-Messgerät üblicherweise praxisbewährt. Aus dem zu prüfenden Bauteil wird das Prüfgut herausgetrennt und direkt in einer Mörserschale pulverförmig zerkleinert.

Überwiegende Einsatzbereiche

Feuchtebestimmungen / Restfeuchtebestimmung bei Estrich oder Industrieböden, die entsprechend auf ihre noch vorhandene Restfeuchte zu prüfen sind, um nach Freigabewerten weiterführende Endbelege schadensfrei aufnehmen zu können. Dieses so genannte CM-Verfahren wird überwiegend für weiterführende Bodenbelege wie z. B. Parkettböden, Anstriche, Fliesenbelege und sonstige Spezialbelege angewandt.

Nachteil ist hier

Das nicht zerstörungsfrei gearbeitet werden kann. Bei gebotener Berücksichtigung der Ungenauigkeit bietet jedoch das CM-Gerät eine ausreichend genaue und preiswerte Möglichkeit der sofortigen örtlichen Bestimmung (Nachweises) des Wassergehaltes in Baustoffen. Jedoch ist diese Messmethode aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten als strittig und letztendlich rechtlich nicht als nachhaltig genug anzusehen.

Feuchtebestimmung von Estrichflächen und Putzen mit hochfrequenten Messgeräten mit entsprechenden Zulassungen

Die Messgenauigkeit solcher Geräte wurde von der Universität Weimar geprüft wobei maximale Abweichungen von den Trockenschrankwerten bei normgerechtem Zementestrich + 0,2 %, bei Anhydritestrichen von + 0,1 % und bei Anhydrit-Heizestrich + 0,4 % bestätigt werden.

Die Prüfungen werden an weiteren Baustoffen fortgeführt und sind veröffentlicht. Bestätigte Baustellennotizen (Messprotokoll) und Prüfberichte der jeweiligen Estriche werden von Gerichten anerkannt. Zusammen mit dem Prüfblock kann man damit auf der Baustelle die Messgenauigkeit und die Funktionsgenauigkeit des hochfrequenten Gerätes nachweisen.

Beim direkten Vergleich der Messergebnisse zwischen CM-Messgerät, und hochfrequentem Gerät und Trockenschrank-Methode zeigt das CM-Gerät bei Zementestrich eine Abweichung von -1,4 – -2,0 %.

Den richtigen Zeitpunkt zum Verlegen von Naturstein, Parkett, Fliesen und Bodenbelägen, oder zum Beschichten von Baustoff-Untergründen bestimmt der Trocknungszustand des Baustoffes und nicht der Zeit- und Finanzplan des Bauherrn, denn gerade der Bauherr hätte den größten Schaden bei mangelhaften Nutzbelägen. Das elektronische Feuchtigkeitsmessgerät eignet sich dazu, in kürzester Zeit den bestmöglichen Überblick über den relativen Feuchtigkeitsgehalt eines Baustoffes an einer größeren Fläche zu ermitteln, da man viele Messungen fast zeitgleich an verschiedenen Stellen vornehmen kann, ohne den Baustoff (Oberflächen) zerstören zu müssen.

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